Foto: Markus Schropp / Ruth Graf.
Nachdem ich in den letzten Wochen und Monaten die meiste Zeit und Energie in meine SAE–Facharbeit gesteckt habe, wird es mal wieder Zeit für neue Texte. Für die Mittelschwäbischen Nachrichten habe ich mit den Kletter-Experten Hans Rieß und Ruth Graf gesprochen. Wer wissen möchte, welcher Muskel beim Klettern am wichtigsten ist, findet den Text in der heutigen Print-Ausgabe – oder natürlich im allwissenden Internet.
Autoren-Archiv für Marc Hettich
Von lachenden Kindern und scheidenden Lehrern.
Dass unsere türkischstämmigen Mitbürger ganz gerne feiern, habe ich ja bereits beim Fastenbrechen der Krumbacher DITIB-Gemeinde erfahren. Vergangenen Sonntag hatte ich das Vergnügen, dem Jahresabschlussfest des türkischen Elternbeirates beizuwohnen. Was Michael Jackson und Chaka Khan damit zu tun haben, erfahrt ihr in meinem Beitrag für die Mittelschwäbischen Nachrichten.
Die Deutsche Bank, Flüchtlinge und Griechenland.
Vor einigen Jahren (etwa 2013) habe ich diesen Aufkleber entworfen. Natürlich mit dem Ziel, mittels garstiger Polemik ein paar billige Lacher abzustauben – die nach kurzer Einwirkzeit jedoch wütend an die Tür unserer inneren Gewissenszentrale pochen sollten.
Ich stelle fest, dass die von mir aufgegriffenen Themen allesamt von hoher Aktualität sind.
Damals machte die Deutsche Bank mit ihren Nahrungsmittelspekulationen von sich reden. Ganz selbstkritisch hat sie deshalb eine Studie in Auftrag gegeben – und die sicherheitshalber auch gleich in der eigenen Research-Abteilung durchgeführt. Das überraschende Ergebnis: Lebensmittelspekulationen sind gar nicht so schlimm. Eigentlich sogar total dufte.
Foodwatch sah das anders. In einem internen Papier gestanden die hauseigenen Forscher der Deutschen Bank und auch die Kollegen der nicht minder ehrenwerten Allianz ein, dass die Spekulationen zur Preissteigerung von Grundnahrungsmitteln beitragen bzw. selbige verstärken – nachzulesen in diesem Artikel auf zeit.de
Auch die Landgrabbing-Aktivitäten tragen unter anderem laut FIAN Deutschland zu Vertreibungen bei. Sehr anschaulich erklärt der Film Darwins Alptraum die Zusammenhänge.
„Ob die anderen Völker in Wohlstand leben oder ob sie verrecken vor Hunger, das interessiert mich nur soweit, als wir sie als Sklaven für unsere Kultur brauchen, anders interessiert mich das nicht.„
Könnte das ein Zitat aus der Führungsetage der Deutschen Bank sein? Vielleicht. Es stammt aber von Heinrich Himmler, aus seiner berüchtigten Posen-Rede. Das Aktivisten-Duo Yes Men hat – getarnt als Wirtschaftsexpteren – auf einer Tagung vor aufmerksam lauschenden Top-Managern die These ausgeführt, dass es wirtschaftlicher wäre, die Sklaven in ihrer Heimat zu lassen. Schaut man sich den Film „The Yes Men fix the world“ an, kann man sich kaum entscheiden, ob man – leicht hysterisch – lachen oder vor Verzweiflung laut aufschreien möchte.
Die Realität sieht anders aus. Statt brav und dankbar in unseren Fischfabriken in Afrika zu arbeiten, kommen die geldgeilen Flüchtlinge übers Meer zu uns. Die tapferen Männer von Frontex sind unser letzte Hoffnung. Eine Bastion, die die lebenden Tsunamis noch in ihre Schranken weist. Ein Skandal, dass einige als Künstler getarnte Querulanten die mühsam in Massengräbern entsorgten Kollateralschäden einfach wieder ausgraben. Geschmacklos.
Sind wirklich die Aktivisten vom Zentrum für politische Schönheit geschmacklos? Oder vielleicht doch die Entscheider, die sich ihrer Verantwortung entziehen? Was regt sich noch in dem Trümmerhaufen unseres Gewissens?
Und was hat das mit den faulen Griechen zu tun?
Eigentlich nix. Auf dem Aufkleber oben sollte das nur eine weitere feixende kleine Provokation sein. Aber ähnlich wie das Flüchtlingsthema ist auch die Griechenland-Misere ein in den Medien hochpräsentes Thema. Die Deutsche Bank durfte sich vermutlich drüber freuen – schließlich kamen von den Rettungsgeldern für Athen 1,6 Milliarden nach Frankfurt zurück.
Die Griechen beschimpfen uns als Nazis, wir kontern mit dem Klischee vom faulen Südländer. Eine tolle Zusammenstellung der schönsten Schmähungen haben die Spassvögel von Neo Magazin Royale und Circus HalliGalli gebastelt.
Gewiss, man kann den Herren Varoufakis und Tsipras eine gewisse Großspurigkeit und auch einen Hauch Dreistigkeit ankreiden. Das Volk zu befragen, sollte aber grade im Mutterland der Demokratie eine höchst willkommene Amtshandlung sein. Das sieht beispielsweise auch Martin Sonneborn so, während Altkanzler Helmut Schmidt eine strengere Regulierung der Finanzmärkte fordert.
Die Stimmung im griechischen Volk fängt sehr gut die Panorama-Reportage „Ach, Griechenland“ ein. Hier kommt ein Flüchtling zu Wort, der voll des Lobes für das griechische Volk ist, das ihn und seine Familie mit offenen Armen und voller Herzlichkeit empfangen hat. Menschen, die nicht wissen, ob am nächsten Tag noch Geld aus dem Automaten kommt, helfen denen, die noch weniger haben.
Es wäre dringend anzuraten, dass die Deutschen von ihrem hohen Ross herabsteigen. Die Schabracke zeigt zwar kein Hakenkreuz, der Gaul galoppiert aber mit neoliberaler Höchstgeschwindigkeit dahin. Die Griechen kommen dabei unter die Hufe.
Abziehen und die Welt be(k)leben.
In diesem Blog werfe ich munter Journalismus, Kulturarbeit und Gestaltung in einen Topf. Dieses geordnete Chaos übertrage ich auch auf meine Visitenkarten. Die sind nicht nur Visitenkarten. Sondern nebenher auch noch Aufkleber. Ich habe eine handvoll verschiedener Motive entworfen und bei online-druck.biz gedruckt. Ich werde die Teile in den einschlägigen Lokalitäten in Krumbach auslegen. Die dürft ihr dann einfach mitnehmen und damit die Welt be(k)leben.
Von Melancholie, Moral und Musen.
Ich beklage mich wirklich nicht gerne über Sonnenschein. Aber letzten Samstag war es – zumindest für unsere Breitengrade – schon extrem heiß. Die meisten Menschen dürften Abkühlung in einem Badesee oder auf dem Grund eines mit kühlem Bier befüllten Kruges gesucht, aber vermutlich nicht gefunden haben. Etwa 50 wahlweise als verrückt oder besonders unternehmungslustig zu etikettierende Krumbacher wollten beim gepflegten Müßiggang aber wundervoller Live-Musik lauschen. Das war tatsächlich möglich, nämlich im Luvo. Mit der gleichermaßen symphatischen wie talentierten Liedermacherin Sarah Lesch, die Songperlen wie „Nichts“, „Wellensittiche & Spatzen“, „Sorry Baby“ oder „Wir halten uns“ in die weit geöffneten Lauscher ihrer Zuhörer trällerte. Und kühles Bier gabs auch.
Hier gibt es zwar kein Bier, aber einen Bericht über diesen wahrlich prächtigen Stubenmusik-Abend.
Achja, paar Bilder hab ich auch geknipst (zugegebenermaßen aufgrund der hitzebedingten Trägheit nicht allzu eifrig)…
Spinnenbändiger und Märchenonkel.
Von Zeit zu Zeit horche ich in die entlegeneren Winkel meines Hirnes. Bisweilen purzeln dann ein paar ausgewählt Reime heraus. Manchmal schreibe ich die auf. Da kam es dann auch schon vor, dass jemand diese Reime in ein Buch druckt. Zum Beispiel mein Arbeitgeber. Nämlich dann, wenn diese Reime dazu geeignet sind zu erläutern, was die bei online-druck.biz so drauf haben. Unter anderem eine schicke offene Fadenbindung. Die fände ich übrigens auch toll, wenn man mir keine harte Münze für die investierte Zeit in Aussicht stellen würde. Meine Kollegin Isabel Jagszas vermutlich auch – die hat die beiden Notiz-Büchlein Fadenspinner und gOld Stories nämlich ziemlich liebevoll gestaltet. Der Jo Lott zeichnet nicht nur gerne für Nerds, sondern auch für die Krumbacher Netzdrucker. Beide Werke hat er mit seinen schmucken Illustrationen veredelt. Die kann man übrigens prima verschenken: die Spinnen-Story gibt es hier, die goldenen Märchen da.
Geben ist seliger als nehmen.
Im Krumbacher Stadtpark tobt das Leben. Zwischen dem Musikpicknick neulich und der Italienischen Nacht am kommenden Samstag hat die muslimische DITIB-Gemeinde vergangenes Wochenende zum öffentlichen Fastenbrechen geladen. Es gab köstliches Essen, Koranzitate, Livemusik und natürlich eine Menge Ehrengäste. Im Auftrag der Mittelschwäbischen Nachrichten war ich dabei und habe meine Eindrücke festgehalten. Hier der (aus Platzgründen von der Redaktion gekürzte) Artikel.
Wer lieber schaut als liest, möge mit der Fotogalerie glücklich werden.
popCHORn-Flashmob auf youtube.
Das subKult-Team war beim popCHORn-Flashmob auf dem Krumbacher Marktplatz am 21.06. dabei. Ich habe das Material zusammengeschnitten. Mein erstes Videoschnittprojekt – eine gute Übung für meine Ausbildung an der SAE Stuttgart. Voila:
Bilderladung, die Zwote.
Mit Musik dem Regen trotzen.
Letzten Samstag fand trotz lausiger Witterung das Musikpicknick im Krumbacher Stadtpark statt. Mit dabei: popCHORn, Djabara und subKult. Über eisernes Durchhaltevermögen, Logikfehler von Bryan Adams und afrikanische Trommeln habe ich für die Mittelschwäbischen Nachrichten hier berichtet.
Und weil Musiker, Veranstalter und Publikum so tapfer dem Regen die Stirn geboten haben, gibt es zur Belohnung eine Ladung Bilder. Sogar so viele, das ihr ne ganze Fuhre weiterer Fotos in einem zweiten Post findet.








